Donnerstag, 24. Oktober 2013

Zeitspar-Backversuche

So lange nichts und dann gleich zwei Beiträge an einem Tag? Naja, es gab ja einiges nachzuholen und ich wollte halt nicht so viele Themen in einen Beitrag packen. Deshalb habe ich dieses Thema mal abgegrenzt.

Es war nämlich so, als ich nach meiner langen Auszeit wieder anfing zu arbeiten wurde es etwas schwierig mit dem Backen. Mit all dem rühren, kneten, gehen lassen usw. dauert das Backen von Brot und Brötchen doch ziemlich lange. Wenn ich direkt nach der Arbeit damit anfing, war es schon fast wieder Zeit ins Bett zu gehen wenn ich das fertige Pro- dukt endlich vor mir liegen hatte. Irgend etwas "außerhäusiges" zu unternehmen war auch nicht drin.

Deshalb suchte ich nach Zeitsparenden Rezepten und Verfahren. Zeitsparend in dem Sinne und idealer Weise so, dass ich z. B. den Teig an einem Tage fertig mache und am nächsten Tag dann direkt in den Ofen schieben kann. Oder, z. B. fürs Wochenende, am Abend das Brot/die Brötchen fertig machen und am nächsten Morgen direkt in den Ofen schie- ben.

Theoretisch müsste das ja mit allen Rezepten gehen, indem man wenig Hefe nimmt, den Teig kühl, vielleicht sogar in den Kühlschrank, stellt. Aber irgendwelche Richtwerte dazu konnte ich nicht finden, deshalb wollte ich mich erst mal an Erprobtes halten. 

Zuerst probierte ich dieses Rezept: Brötchen backen: Herrlich knusprig

Die Brötchen die daraus entstehen sind sehr lecker und sehen auch fast schon "Bäckermässig" aus. Aber leider hatte ich übersehen dass sie dann nach dem Formen doch noch zwei Stunden gehen müssen. Immerhin genug Zeit um zwi- schendurch etwas zu unternehmen, und wenn es mal etwas länger wird ist das bestimmt auch nicht schlimm.

Ich hatte gelesen dass Hefeteigerzeugnisse wesentlich besser werden und schmecken wenn sie mit wenig Hefe bei langen Gehzeit gemacht werden. Diese Brötchen bestätigen das. Die Herstellung über einige Stunden, die mir schon zu lange vorkommt, ist eigentlich ein beschleunigtes "Brachialverfahren" bei dem man mit viel Hefe und Wärme das Brot/die Brötchen fertig quält. Weshalb die Erzeugnisse dann oft zu stark nach Hefe schmecken und auch riechen.

Leider habe ich vergessen diese Brötchen zu fotografieren, aber sie sehen halt aus wie Brötchen, vielleicht habt ihr ja schon mal welche gesehen! ;-)

Zum zweiten Versuch gab mir meine Frau einen Tipp. Sie liest in einem Forum in dem es einen Thread zum Brot backen gibt. Da hatte sie gelesen dass der Teig auch über Nacht gehen muss. Bei näherer Betrachtung zeigte es sich dass es da um das No Knead Bread geht, das ein Bäcker aus New York erfunden haben soll. Das Brot wird im Backofen in einem hitzefestem Topf gebacken, zuerst mit Deckel dann eine Weile ohne. 

No knead heißt: nicht kneten. Die Bestandteile werden mit der Hand oder einem Löffel zusammen gerührt und müssen dann mindestens 12 Stunden gehen. Dann wird der Teig gefaltet, was ein bißchen schwierig ist, da er ziemlich klebrig ist. Dann muss allerdings auch dieser Teig wieder zwei Stunden gehen, bevor er in den aufgeheizten Topf kommt. Das Ergebnis ist tatsächlich sensationell, das Brot hat eine herrliche Kruste und ist innen locker und saftig.

Meinen ersten Versuch habe ich nach diesem Rezept samt Anleitung gestartet: No knead Bread - besser spät als nie. Allerdings habe ich mutiger Weise gleich einige Körner in den Teig gemischt.

Im Text findet man auch eine Link für ein Video in dem der Erfinder sein Verfahren beschreibt. Zwar auf englisch, aber wer das nicht versteht kann schon mal vom Zuschauen einiges lernen. In den Kommentaren zu diesem Artikel habe ich beschrieben wie ich mit dem klebrigen Falten besser klar kam. Zur Zeit steht dieser Kommentar noch ganz unten.

Zu diesem Brot kann ich noch Bilder anbieten, allerdings ist nur noch das halbe Brot da, denn es schmeckt einfach zu gut! ;-)



Das No knead Brot befindet sich jeweils links. Das andere Brot ist ein Bananenbrot, das allerdings noch konventionell, also nicht über Nacht gemacht wurde. Da es aber sehr lecker ist wollte ich es euch nicht vorenthalten. Es ist eher so eine Mischung zwischen Brot und Kuchen, wird auch nicht mit Hefe sondern Backpulver gebacken. Eher was für süßen Brotbelag, oder auch ganz ohne, mit etwas Butter oder Margarine. Aber wie gesagt: Sehr lecker! Das Rezept dazu gibt es hier: Bananenbrot

Heute Morgen zum Frühstück gab es aber nichts davon. Es gab leckere, frisch gebackenen, Körnerbrötchen. Ich hatte nämlich schon wieder etwas ausprobiert, nämlich dieses Rezept: ganz frühe Frühstücksbrötchen für Morgenmuffel ...

Der Teig wird abends fertig gemacht, geknetet, und gleich ohne Gehzeit zu Brötchen geformt. Diese, noch sehr kleinen Brötchen, werden in eine mit Backpapier ausgelegte und verschiedenen Körner ausgestreute Springform gelegt und von oben noch mal mit Körnern bestreut. Dann soll diese Springform soll über Nacht in den Kühlschrank gestellt und am nächsten Morgen direkt in den Backofen geschoben werden. Da wir unseren Zweit-Kühlschrank gerade unserer Tochter geliehen haben, musste ich die Springform allerdings statt in den Kühlschrank in unser kühlstes Zimmer stellen. Der Erfolg war trotzdem sensationell.

Zwar waren die Brötchen beim Aufgehen ziemlich in einander gelaufen, aber trotzdem herrlich locker mit einer schönen Kruste. Dazu die gerösteten Körner.... ....Spitze. Die wird es bei uns jetzt definitiv öfter geben, bestimmt schon mal an den Wochenenden. Eine wenig Aufwand am Abend, noch weniger Aufwand am darauf folgenden Morgen und: leckere Brötchen. Fast hätte ich wieder vergessen zu fotografieren, aber gerade noch rechtzeitig daran gedacht:


Das wäre es für heute erst mal zum Thema backen. Ich hoffe ihr habt auch etwas zum Thema Backen über Nacht und zeitsparendes Backen beizutragen, ich würde mich freuen.



Rezept-Links im Text:
Brötchen backen: Herrlich knusprig ... No knead Bread - besser spät als nie ... Bananenbrot ... ganz frühe Frühstücksbrötchen für Morgenmuffel ...

7 Kommentare:

  1. Guten Abend Hans
    Klasse sieht das aus, richtig lecker.
    Nicht der Brigitte-Link, sondern dein Brot. Welche Töpfe kann man den nehmen ? Ich hätte AMC-Töpfe und Metalltöpfe mir Glasdeckel zur Verfügung.

    Den Link der "Tortentante" hab ich auch mal gespeichert, da sind schöne andre Ideen dabei.
    lg Uli

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    1. Hallo Uli,

      es ist wohl jeder Topf geeignet der die Hitze im Backofen aushält. Kunststoffgriffe könnten da z. B. Probleme bereiten, schmelzen oder schmoren. Wir haben uns extra eine 2 Liter Glas-Kasserolle bei Kaufland gekauft (11,99 Euro). Die hält bis zu 300 °C aus.

      Die wird wohl in Zukunft im Dauereinsatz sein, das ist nämlich wirklich ein Brot das gut schmeckt und eine tolle Kruste hat.

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    2. Vielen Dank für den Tipp Hans

      Samstags kann man hier nicht ins Kaufland, aber BG könnte ich schicken ^^

      lg Uli

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    3. Ja, schick ihn mal einkaufen, dann hat er wenigstens keine Langeweile. ;-)

      Schließlich kriegt er ja leckeres Brot dafür!

      L. G., Hans

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  2. Hallo Hans,

    Du bist ja schon ein richtiger Bäcker geworden. Wir essen nicht so viel Brot und wenn, dann nur dunkles Brot. Aber das Rezept hört sich gut an und auch das Brot sieht lecker aus. Vielleicht probiere ich auch einmal aus.

    Liebe Grüße, Kathy

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    1. Ein richtiger Bäcker? Naja... ...ich habe hin und wieder schon mal über mich nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen dass ich eben einer bin der versucht alles so gut wie möglich zu machen, aus allem was er macht dazu zu lernen und immer besser zu werden. Nicht, oder nicht nur aus Ehrgeiz, sondern weil so eine einfache Tätigkeit zum Erlebnis wird.

      Lob ist mir dabei eigentlich gar nicht so wichtig, eher eine ehrliche Kritik die mich weiter bringt. Dabei bin ich meistens selbst der größte Kritiker, weshalb ich auch merke wenn jemand beim loben schwindelt! ;-)

      Jedenfalls macht mir das Backen immer noch großen Spaß, weil man da eigenverantwortlich (nur von der Ehefrau beeinflusst! ;-) ) leckere Produkte erschafft, die man oft auch nirgendwo kaufen kann.

      Das Brot kann ich dir wirklich sehr empfehlen, zumindest solltest du es mal ausprobieren, damit du sicher bist dass dir da nicht etwas besonderes entgeht!

      L. G., Hans

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    2. Hallo Hans,

      wenn Du das Brot so sehr lobst, dann muss ich es ja mal ausprobieren! Demnächst, wenn das Wetter nicht mehr so schön ist, werde ich mal mal daran versuchen.

      Liebe Grüße, Kathy

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