Sonntag, 5. Mai 2013

Digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) oder besser nicht?


Mittlerweile habe ich ja einige Kameras in meiner Sammlung, zuletzt habe ich sie mit einer digitalen Spiegelre- flexkamera samt einigem Zubehör gekrönt. Obwohl ich mich da immer an die untere Grenze des Preisrahmens gehalten habe war das, für unsere Finanzverhältnisse, nicht gerade billig. Ein Profi (oder solche die sich dafür halten) würde allerdings meine Ausrüstung nur milde belächeln.

Ich bin dagegen schon recht zufrieden damit, obwohl ich auch immer wieder gerne auf meine anderen Kameras zurückgreife. Mit so einer digitalen Spiegelreflexkamera kann man wirklich sehr schöne Bilder machen. Man kann aber auch ohne Probleme voll daneben liegen. Auf Grund der Erfahrungen die ich inzwischen gesammelt habe würde ich jetzt sagen dass jemand der sich so eine Kamera kauft bereit sein muss sich mit der Kamera-Technik zu befassen, und dafür auch den nötigen Enthusiasmus und die nötige Zeit aufzubringen. Wer das nicht möchte, und einfach nur seine Tätigkeiten mit schönen Bildern dokumentieren will, sollte das Geld lieber für eine gute Bridge-Kamera mit einem ordentlichen Zoom ausgeben.

Das größte Problem dass ich dabei sehe ist die Schärfentiefe (auch Tiefenschärfe genannt), eigentlich ein großer Vorteil der Spiegelreflexkameras. Schärfentiefe bezeichnet in welcher Entfernung aufgenommene Gegenstände vor oder hinter dem scharf gestellten Motiv noch scharf, oder eben schon unscharf erscheinen. Bei  digitalen Spiegel- reflexkameras kann man das sehr genau steuern, was daran liegt dass sie einen größeren Sensor haben. Man kann sehr gut das eigentliche Motiv freistellen, wie es die Fotografen nennen, und was bedeutet dass das Motiv scharf dargestellt wird, der  Hintergrund aber so unscharf wir nur möglich ist, im Idealfall nur eine farbige Fläche.


Solche Bilder gelten als hohe Fotokunst, und es bedarf oft mehrerer Versuche mit jeweiliger Anpassung der Ein- stellungen bis man es zufriedenstellend hin bekommen hat. In entsprechenden Foren werden solche Bilder dann stolz gezeigt. 


Ich habe mich natürlich auch intensiv damit befasst, finde solche Bilder auch schön, aber mittlerweile betrachte ich sie auch ein wenig kritisch. Zunächst mal ist es ja nicht so wie es das Auge sieht. Man stelle sich vor man würde zum Beispiel nur die Kaffeetasse scharf sehen, die man in der Hand hält, und alles andere wäre nur ein bunter Farbenbrei! Da würde man sich sicher nicht sehr gut in der Welt zurecht finden.

Im Allgemeinen möchte man als "Normal-Fotograf" ja schon auch den Hintergrund mit auf dem Bild haben. Man wäre sicher nicht zufrieden wenn man im Urlaub seine Lieben vor besonderen Sehenswürdigkeiten fotografiert, und auf dem fertigen Bild dann diese Sehenswürdigkeiten nur als farbige Fläche sieht.

Bei normalen Digitalkameras, mit ihrem kleineren Sensor, ist das meist kein Problem. Die haben von Natur aus einen ziemlich großen Schärfentiefe-Bereich. Bei digitalen Spiegelreflexkameras kann das aber schon mal zum Problem werden. Die Tatsache dass man den Schärfentiefe-Bereich sehr genau einstellen kann, bedeutet im Umkehrschluss dass man es auch muss, wenn man einen bestimmten Erfolg erzielen will. Selbst wenn man in den automatischen und halbautomatischen Modi der Kamera fotografiert, sollte man ein Auge auf die von der Kamera gewählten Einstellungen haben, wenn man nicht ein negative Überraschung erleben möchte und Bilder erhält, die mit einer guten Kompakt- oder Bridge-Kamera besser geworden wären.

Gerade befinden wir uns ja in der Zeit wo alles anfängt zu blühen und zu grünen. Dem entsprechend ziehe ich mit meinen Kameras durch die Gegend und versuche all das Grünen und Blühen fotografisch einzufangen. Wenn ich dazu meine Spiegelreflexkamera mitnehme stehe ich schnell vor den oben angegebenen Problemen und erhalte z. B. so ein Bild:


Obwohl ich Blende 9 verwendet habe, was z. B. in der Landschaftsfotografie schon für eine hohe Schärfentiefe steht, sind nur die Blüten rechts im Vordergrund scharf geworden. Schon die Blüten die sich nur etwas weiter hinten befinden sind unscharf geworden und die auf der rechten Seite sowieso. Die hätte ich gerne alle scharf gehabt.

Leider kann ich kein direktes Vergleichsfoto anbieten, da die Karte aus meiner Bridge-Kamera sich genau diese Gelegenheit ausgesucht hat das Zeitliche zu segnen. Aber das nächste Foto, dass ich ohne auf die Einstellungen zu achten, mit der P-Funktion meiner Bridge-Kamera geschossen habe zeigt sicher auch das man sich bei "nor- malen" Digitalkameras keine all zu großen Gedanken um die Schärfentiefe machen muss.


Um das Überstrahlen der hellen Bereiche zu verhindern habe ich die Belichtungskorrektur auf -1 gestellt, das war es dann aber auch schon.

Ich würde meine digitale Spiegelreflexkamera nicht mehr missen wollen. Man kann ganz tolle Bilder damit ma- chen. Wenn man die Zeit und die Mühe aufbringen will. Das habe ich schon reichlich getan, aber das schützt mich nicht davor auch mal das eine oder schlechte Bild zu machen. Aus den verschiedensten Gründen, unter anderem auch sehr gerne weil ich vergessen habe eine spezielle Einstellung wieder rückgängig zu machen.

Auch um auf eine spontane Situation zu reagieren ist eine digitale Spiegelreflexkamera nicht so gut geeignet. Meistens hat man gerade das falsche Objektiv drauf und die falschen Einstellungen sowieso. Da ist eine Bridge-Kamera mit ordentlichem Zoom wesentlich besser geeignet. Gerade hat man noch ein Bienchen auf einer Blüte fotografiert und im nächsten Moment hat man sich schon aufgerichtet den plötzlich am Himmel auftauchenden Raubvogel heran gezoomt und abgelichtet.

Wer also sehnsüchtig auf eine digitale Spiegelreflexkamera schielt, und immer wieder seine Finanzen auf die Erfüllbarkeit seines Wunsches prüft, sollte es sich gut überlegen.

9 Kommentare:

  1. Man muss immer wissen welche Motive man einsammeln will.
    Für Schnappschüsse ist so etwas wie die GH3.. von Panasonic interessant ( 1800 € ).
    Für die Fotos im "Dunkeln" sind DSLR-Cam´s das Mittel der Wahl, weil die Objektive Lichtstärker sind.
    Die Megazooms sind für planbare Bilder die kostengünstige Alternative aber alles ohne Tiefenschärfe.
    Insgesamt hängen die Dslr-Cam´s aber auf dem herrunterhängenden gammelden Ast.

    Man sollte aber noch ein wenig warten, weil zB. Cannon mit seiner Cam 650d-M eine Cam auf den Markt/Mist geworfen hat, deren AF 1,...s braucht.
    Die Firmen müssen sich erst an die Entwicklung umdenken.

    Ich schiele mit 2 Augen in Richtung d7100 von Nikon. Da ist man fast im Profi-Bereich.

    BG

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  2. Hmmmmm... ...ich glaube du bist vom Taschengeld her in einer anderen Tarifklasse als ich. ;-)

    Für mich stehen in nächster Zeit keine Neuanschaffungen auf dem Plan, aber dir wünsche ich dass sich deine digitalen Träume erfüllen.

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    1. Die Tarifklasse ist zwar hoch, aber wenn ich so gemütlich vor mich hinspare, habe ich das Geld dann zusammen, wenn die D7200 auf den Markt kommt ;).

      BG

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    2. ... und ich achte bestimmt, dass BG spart ^^
      Einen schönen Abend für dich und deine Frau von BG und mir.
      lg Uli

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  3. Aha, der arme BG steht also auch "under Control"! ;-)

    Aber ich vermute mal das er da, genau wie ich, nicht all zu sehr zu leiden hat. Dann viel Spaß beim Sparen und später mit der Kamera.

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    1. Guten Morgen Hans
      Leider "hört" BG nur begenzt auf mich *gg
      lg Uli

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  4. Da hast du den BenGel wohl nicht ordentlich erzogen! :-)

    Und jetzt ist es zu spät für Erziehungsmaßnahmen. Da wirst du wohl so wie er ist mit ihm zurecht kommen müssen. ;-)

    Aber wenn ich deinen Blog zu Grunde lege, bist du ja auch eine schwer erziehbare, und so passt ihr ja ganz gut zusammen. ;-)

    Und da ich mir auch die größte Mühe gebe schwer erziehbar zu sein, und es noch einige in unserer Blog-Gemeinschaft gibt die das auch für sich in Anspruch nehmen können, denke ich mal das die Schwererziehbarkeit eher eine Tugend ist!

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    1. *lach
      Diese Folgerung finde ichh bemerkenswert, und sie gefällt mir ^^

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  5. Das freut mich! Diese Folgerung entstammt der Weisheit meines langen Lebens! ;-)

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