Samstag, 20. April 2013

Frühlings-Foto-Expediton


So wirklich hat es der Frühling noch nicht geschafft die kalte Jahreszeit zu besiegen. Vom Ansehen her war heute ein wunderschöner sonniger Tag. Wer sich aber nach einem Blick durchs Fenster dazu verleiten ließ sich allzu leicht bekleidet ins Freie zu begeben erlebt eine eisige Überraschung.

So wie ich! Meine Frau hatte sich für heute bei ihrer Mutter angemeldet, um ihr den Flur zu putzen und mit ihr einzukaufen. Nach dem Motto "Wo du hingehst da will auch ich hingehen" begleitete ich sie. Eigentlich in der Hoffnung das ich mich zu einer kleinen Foto-Expedition absetzen könnte. Allerdings musste ich ich schon auf dem kurzen Weg vom geparktem Auto zur Schwiegermutter-Wohnung feststellen das ich eindeutig nicht warm genug angezogen war. Also hütete ich die Wohnung und passte auf die laufende Waschmaschine auf, während die beiden Frauen auf Versorgungs-Tour gingen.

Beim anschließendem Flurputzen durfte ich die Fußmatten ausschlagen. Das war schnell gemacht! Allerdings war ich danach erst mal von der warmen Wohnung abgeschnitten, da der dazwischen liegende Flur und die Treppe ge- rade von meiner Frau mit dem Wischer bearbeitet wurde. Da wollte ich sie lieber nicht stören, auch im Interesse der eigenen Gesundheit und Unversehrtheit! Frauen reagieren schon mal etwas heftig wenn man während des Wischens durch den feuchten Flur tapert! ;-)

Um nun aber während des Wartens nicht zu frieren lehnte ich mich, von einigen Passanten erstaunt angeschaut, abwechselnd mit Rücken und Bauch an unser Auto, das sich in der Sonne angenehm aufgeheizt hatte. So über- lebte ich, bis endlich meine Frau den Kopf durch die Haustür steckte und ihr winkender Arm die Freigabe zur Flurdurchquerung erteilte.

Damit war aber auch unser Besuch beendet und so fuhren wir im angenehm warmen Auto nach Hause. Meinen Plan betreffs der Foto-Expedition hatte ich allerdings noch nicht aufgegeben. Meine Nerven hatte in letzter Zeit einiges zu leiden, aber durch jahrelange Erfahrung weiß ich ja das es für mich etwas gibt das solche Leiden zumindest lindern kann: Spazieren und Fotografieren. Spazieren gehen für den Körper, Fotografieren für die Seele.

Also stellte ich einen Antrag auf Freigang bei meiner Auserwählten, der auch wohlwollend gewährt wurde. Und so brach ich endlich doch noch, diesmal aber wärmer bekleidet, zu meiner Foto-Expedition auf. Es dauert ein Weil- chen, aber dann hatte ich doch durch die Beschäftigung mit meinen Kameras alle Sorgen vorübergehend verges- sen. Um wirklich schöne Bilder zu schießen bedarf es einiger Überlegungen und Einstellungen. Blende und Be- lichtungszeit, Weißabglich und Iso-Wert, Belichtungskorrektur, Einfallwinkel des Sonnenlichts, Gestaltung des Bildausschnitts, da gibt es schon einiges zu tun und zu bedenken.

Was natürlich auch nicht ganz unwichtig ist sind die Motive. Da es gut zum Thema Frühlingsanfang passte habe ich erst mal nach frischem Frühlingsgrün und aufbrechenden Knospen Ausschau gehalten.







Das sind Motive die nicht so schwer zu fotografieren sind, denn da sie fest angewachsen sind, können sie nicht weglaufen oder fliegen. Allenfalls können sie im Wind schwanken, aber wenn man die Geduld hat einen windstillen Moment abzuwarten ist das Fotografieren kein Problem.

Für andere Motive muss man schon ein wenig Glück haben, denn diese kleine Meise ist durchaus in der Lage davon zu fliegen, wenn man sich all zu lange mit Einstellungen beschäftigt:


Auch die zwei Tauben, die ich ablichten konnte hätten davon fliegen können. Aber offenbar hatten sie andere Pro- bleme, denn wenn es sich um ein Pärchen handelt sieht ihre Haltung doch sehr nach einem Konflikt aus.


Die Bauern waren auch schon fleißig und haben ihre Felder gepflügt. Sehr zur Freude einiger gefiederter Nutz- nießer.


Es gab also schon einiges zu fotografieren, meine Sorgen waren vergessen, aber auch die Zeit. Irgendwann kam mir aber doch zu Bewusstsein dass ich doch schon ziemlich lange unterwegs war, und meine liebe Gemahlin deshalb auch schon lange alleine zu Hause. Also schickte ich ihr, um eventuellen "Donnerwettern" bei meiner Heimkehr vorzubeugen eine liebe SMS. 

Dann marschierte ich weiter... ...bergauf um eine Kurve herum... ....und sah mich plötzlich einem Rehbock gegen- über der, nur ein paar Meter entfernt, auf der Wiese stand. Ich blieb stehen hob langsam die Kamera, schaltete sie ein..... .....und mein Handy lärmte los. Meine Frau hatte die SMS zum Anlass genommen das Donnerwetter schon mal telefonisch einzuleiten. Allerdings nur zum Spaß, denn sie kennt mich und meine "Spaziergänge" ja schon länger. Nach ein paar netten Worten beendeten wir unser Gespräch, und da der Rehbock sich Gott sei Dank davon nicht stören ließ konnte ich nun ungestört los fotografieren.




Der Rehbock ließ sich auch weiterhin nicht stören. Überhaupt haben sich die Rehe hier bei uns schon sehr an die Menschen gewöhnt, was leider dazu führt das sie ganz ungeniert in Gärten, Vorgärten und anderen Anlagen ihren Hunger stillen. Tagsüber kann man sie auf den Wiesen hinter unserem Haus weiden (Waidmännisch: Äsen!) sehen. Die Gärten besuchen sie Nachts.

Ich merkte nun doch langsam das ich schon ziemlich lange unterwegs war. Deshalb nahm ich auf dem Weg nach Hause eine Abkürzung... ...und stand plötzlich vor der Frau Gemahlin des soeben fotografierten Rehbocks. Die war allerdings nicht so geduldig wie der Herr Gemahl, aber eine Aufnahme gelang mir doch, bevor sie sich eilig davon machte.

Alles in allem war meine Foto-Expedition also doch recht erfolgreich. Aber das Schönste kam zum Schluss: Statt des erwarteten Donnerwetters gab es ein leckeres Abendessen. :-)

Es war nicht alles richtig was ich im Leben so gemacht habe. Aber bei der Auswahl meiner Lebensgefährtin habe ich wohl nichts verkehrt gemacht! ;-)


Dienstag, 16. April 2013

Frühling, der zweite Versuch......


...in diesem Jahr. Und hoffentlich klappt es jetzt. Schön wäre es, denn ich habe ja so was von die Nase voll von Kälte, Nässe und Schnee sowieso. Dazu kommt noch das ich schon einige Zeit gesundheitliche Probleme habe die mir ganz schön an die Nerven gehen. Gestern hatte ich einen ambulanten operativen Eingriff, der extrem schmerzhaft war und zum Schluss bei mir noch zu einem Kreislaufkollaps geführt hat.

Dem entsprechend fühle ich mich heute noch ein bisschen wackelig, und die Schmerzen sind auch noch nicht ganz weg. Aber man muss ja auch irgendwie wieder auf die Beine kommen, die Pflicht ruft nur allzu deutlich. Für lange Spaziergänge fühle ich mich allerdings noch nicht fit genug, deshalb habe ich mich mit einem Rundgang im Grüngelände hinter dem Haus begnügt. Aber auch da konnte ich mich schon über einige blühende Bäume freuen.




Zuerst sah es ja so aus als ob der Frühling dem Braten noch nicht so recht traue und sich noch nicht wirklich he- raus trauen wollte. Am Wochenende war es eigentlich schon recht schön, Sonnenschein mit herrlich blauem Him- mel, mit weißen Wolken verziert und warm war es auch. Aber so wirklich frühlingshaftes gab es nicht zu sehen, deshalb versuchte ich mit Landschaftsaufnahmen den blauen Himmel in Szene zu setzen.


Wer in dem Haus wohnt weiß ich leider nicht. Sieht aber so doch ganz nett aus, oder?

Soweit der Rückblick aufs Wochenende und zurück zum heutigen Rundgang. Zuerst dachte ich ja die Blüten müssten mir als Frühlingsboten genügen, aber als ich dann weiterging fand ich noch weitere die sich eher schüchtern im Gras oder im abgefallenem Laub versteckten.




Ja, die Kleinen sind oft die mutigsten, und trauen sich als erste! Und schön sind sie doch auch, oder? Man muss sich halt mal bücken, und evtl. die Brille putzen. Es lohnt sich! Meine Frau ist auch nicht gerade die größte, aber auch heute nach 33 Ehejahren bin ich immer noch froh das ich sie nicht übersehen habe! ;-)

Aber auch die größeren machen sich so langsam auf um den Frühling zu begrüßen. Diese Osterglocke hat leider das Osterfest total verpennt. Aber nun ist sie auch aufgewacht und beginnt so langsam ihre Blütenblätter zu ent- falten. Hoffentlich wartet sie nun nicht auf den Osterhasen, denn da wird sie eine Enttäuschung erleben.


Es gibt also doch schon so das eine oder andere hübsche Pflänzchen zu sehen. Zum Schluss habe ich mich noch mal in Mutters Garten umgeschaut. Und siehe da, auch da ist schon der Startschuss zum Frühlingsbeginn erfolgt:



Haben wir es also nun tatsächlich geschafft und die lange kalte Zeit endgültig hinter uns gelassen? Ich kann es nur hoffen. Und hoffe das ihr mir beim Hoffen helft! ;-)

Allerdings habe ich auch, damit ich nicht gar zu übermütig werde, einen kleinen Dämpfer erhalten. Als ich nämlich am Waldrand aus tiefer Position heraus die Blümchen fotografierte, lief gleich eine Zecke über meine Kamera. Ja, auch solche, eher unangenehme, Frühlingsboten gibt es. Da gibt es auch etwas zu hoffen, nämlich das sich diese Plage in diesem Jahr in Grenzen hält und das wir alle von Zeckenbissen und deren unangenehmen Folgen verschont bleiben.