Donnerstag, 22. August 2013

Mit der Machete durch den Dschungel

Wenn ich Zeit habe, aber zu unkonzentriert und/oder müde bin um etwas Vernünftiges zustande zu bringen, nehme ich schon mal meine Machete und begebe mich wie Indiana Jones zur Schatzsuche in den Dschungel. Was mir dabei in den Weg kommt wird nieder gemacht. Bäume, Blumen und Gräser, aber auch Tiere wie z. B. Schafe, Pferde, Vögel, In- sekten usw.! Gnadenlos metzele ich sie nieder.

Und dazu muss ich noch nicht mal das Haus verlassen. Denn der Dschungel befindet sich auf einer externen Festplatte. Und die Machete ist in diesem Fall die Maus. Alle Bilder die ich jemals digital fotografiert habe, habe ich auf die Fest- platte übertragen. Bilder von inzwischen 11 verschiedenen Kameras, dazu noch Handycams. Hauptsächlich Bilder von meinen Spaziergängen, unzählige Bilder von Bäumen, Blumen, Gräsern, verschiedenen Tieren, Landschaftsbilder, usw., usw.! Die Tatsache das ich viel experimentiere, und oft auch von einem Motiv mehrere Bilder mit verschiedenen Ein- stellungen mache, begünstigt noch zusätzlich noch die Bilderflut.

Ich muss zugeben, ich habe mir da lange Zeit keine Gedanken darum gemacht. Was man hat das hat man! Besser zu viel als zu wenig.

Irgendwann bin ich dann aber doch ins Grübeln gekommen. Seit ich nämlich meine digitale Spiegelreflexkamera habe füllt sich die Festplatte explosionsartig, und selbst die Bilder-Partition mit ca. 500 GB auf meiner 1 TB-Festplatte bekam so langsam Platzmangel. 

Die Bilder die meine  Spiegelreflexkamera macht erzeugen sowieso schon wesentlich größere JPG-Dateien als meine anderen Kameras. Dazu kommt dass ich sie oft gleichzeitig als JPG und als Raw abspeichern lasse. RAW-Dateien enthalten die Rohdaten die vom Sensor kommen, sind also nicht so wie die JPG-Dateien schon komprimiert. Also noch mal wesentlich größer als die JPG-Dateien.

Und last but not least kann mein Grafikprogramm das Raw-Format das meine Kamera erzeugt nicht lesen, ich muss die Bilder also in ein anderes Raw-Format konvertieren. Natürlich habe ich das andere meistens nicht gelöscht, und so hat- te ich dann von jedem Bild drei sehr große Dateien.

Das ging also schon mal nicht lange gut. Dazu kam noch etwas: Ich hatte natürlich auch schon mal Bilder von meiner Familie, Verwandten, Bekannten usw. gemacht. Aber solche Fototermine waren wesentlich weniger als meine Spazier- gänge und Fotoexperimente. Und so befanden sich diese Bilder dann irgendwo zwischen all den anderen Bildern die ich auf die Festplatte übertragen hatte. Wollte ich mir irgendein Bild später noch mal anschauen musste ich lange suchen, denn dazu sie vernünftig zu beschriften, in eine systematisch Ordnerstruktur einzugliedern und/oder mit Stichwörtern zu versehen, hatte ich mir natürlich die Zeit nicht genommen. Oder hatte gar nicht die Gelegenheit sie mir zu nehmen.

Da stand ich nun also vor einem Dschungel von Bildern, der irgendwo die Schätze, in Form von Bildern von Menschen und/oder Ereignissen die mir wichtig sind, enthält. Und ich fragte mich: Brauchst du denn all diese Bilder die du auf dei- nen Spaziergängen immer wieder von gleichen und ähnlichen Motiven gemacht hast? Musst du all diese Experimental-Bilder an denen du das Fotografieren gelernt hast wirklich aufheben? 

Die Antwort darauf war ein klares nein. Also machte ich mich bei passender Zeit und Gelegenheit daran den Dschungel um meine Schätze herum abzuholzen. Unzählige Bilder, evtl. ganze Ordner, wurden gnadenlos gelöscht. Und nach etli- chen Dschungelexpedition kamen sie so langsam ans Licht, meine Schätze. 

Dann, bevor ich sie noch alle in Sicherheit bringen konnte kam der Festplatten-Crash. Der Schock war groß! Aber Gott sei Dank bin ich ja in solchen Sachen kein ganz so dummer. Und so konnte ich meine Festplatte noch mal retten. Die erste Aktion danach war es den verbliebenen Bilder-Dschungel auf eine zweite Festplatte zu kopieren. Ich hoffe da sind sie erst mal sicher. 

Allerdings sind meine Schätze ja immer noch nicht komplett frei gelegt, es gibt noch einiges darum herum weg zu räumen. Also stehen noch einige Expeditionen in den Bilderdschungel an. Ich kann nur hoffen das ihr mit euren Fotos disziplinierter umgeht als ich, und nicht irgendwann auch mal vor einem ähnlichen Desaster steht!

7 Kommentare:

  1. Wenn du noch einmal eine Wäscheleine fokussieren willst solltest du einmal fixieren und dan den AF ausschalten.
    Dann kann man genüsslich zielen. Nur den Abstand sollte man halten und die Bildschärfe "im Auge" behalten.

    BG

    PS: Ich durchstöber Deinen Cebulon-Foto-Blog

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  2. Hallo BG,

    danke für dein PS! Denn im ersten Moment war ich irritiert, denn dies hier ist ja ein reiner Textbeitrag, wo soll da die Wäscheleine sein?

    Aber ich erinnere mich, im anderen Blog habe ich mal eine Wäscheleine mit Regentropfen fotografiert. Aber das könnte mit einer Kamera gewesen sein die manuelles Fokussieren nicht zulässt.

    Meine DSLR habe ich ja noch nicht so sehr lange, und da schalte ich schon mal den AF ab, zum Beispiel wenn ich ein Spinnennetz fotografiere.

    Du kannst übrigens auch gerne im Cebulon-Blog kommentieren, denn auch wenn ich da zur Zeit nicht mehr schreibe bekomme ich doch noch Benachrichtigungen per E-Mail wenn Kommentare geschrieben werden. Und darauf eingehen werde ich auch.

    Hans

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    1. Da hattest du geschrieben, das dein Objektiv f2,8 hat.
      Das haben nur etwas bessergestellte Objektive.
      Somit nehme ich an, das dies deine ersten Aufnahmen mit deiner dslr waren. :)
      Tamron?

      BG

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    2. Nein, Canon:

      http://www.amazon.de/Canon-EF-50mm-Objektiv-Filtergewinde/dp/B00005K47X/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1377292859&sr=8-2&keywords=canon+ef+50mm+f%2F1.8+objektiv+ii

      Das habe ich mir gekauft weil es ziemlich preiswert ist. Leider kann ich nicht sehr viel Geld für mein Hobby ausgeben.

      Hans

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  3. Hallo Hans,

    ich habe ja erst seit dem Jahr 2000 einen PC und fing damals auch mit einer digitalen Kamera an. Die Bilder habe ich alle in einen Ordner gelegt mit Datum, Monat und Jahr versehen und ein Stichwort dazu. Bilder von Verwandten oder Hochzeiten, Taufen, Geburtstagen sind allesamt unter dem Anlass des Festes und nach Jahreszahl in einem eigenen Ordner untergebracht.

    Aber im Laufe der Jahre ist eben sehr viel Bildermaterial zusammen gekommen. Auf einem ganz alten PC habe ich auch noch tausende Bilder. Letztens habe ich da mal rein geschaut und blieb lange am PC. Da kamen wieder Erinnerungen, die man fast schon vergessen hatte.

    Heute räume ich gleich auf, das heißt die schlechten Bilder werden gleich gelöscht und nur die guten Aufnahmen behalte ich. Trotz allem, ich weiß nicht, ob ich die Bilder jemals alle wieder anschauen werde. Behalten möchte ich sie trotzdem!

    Liebe Grüße, Kathy

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  4. Hallo Kathy,

    halte Ordnung, liebe sie - sie erspart dir Zeit und Müh.

    Den Spruch kannte schon meine Oma. Und die hatte ihn wahrscheinlich von ihrer Oma. Und die.....

    Es ist manchmal erstaunlich wie viel Weisheit und Wahrheit in solchen uralten Sprüchen verborgen ist. Und wie wahr sie über all diese Jahre, unverändert, bleiben.

    Es gibt natürlich auch modernere Sprüche wie z. B. diesen hier: Wer Ordnung liebt ist nur zu faul zum suchen!

    Deren Seriosität ist aber nicht erwiesen! ;-)

    Ich hätte mich lieber an den ersten halten sollen.

    L. G., Hans

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  5. Hallo Hans,

    meistens lernt man das erst viel später im Leben. Wie sagt man dich? Besser spät als nie! Oder auch nobody is perfect.

    Ich gebe zu, ich bin zu faul zum suchen!

    Schönen Sonntag!

    Liebe Grüße, Kathy

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